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ZUR HEIMATGESCHICHTE OBERÖSTERREICHS:
Hochverehrter MIPO! Ich komme soeben aus TRIEST heim und finde ganze 3 Briefe(!) von Dir vor, wo Du mich – zuletzt geradezu arg drängelnd – darum bittest, Dir bei Deinem Referats- und Text-Beitrag für das neubegründete „HEIMATGESCHICHTLICHE FORUM-LINZ“ zu helfen. Nun, noch 3 Monate sind Zeit! Höchst gerne bin ich Dir hier behilflich, und ich biete Dir gleich zwei Geschichten an. Ad 1: Ein weltberühmter Dudelsackspieler aus KREMSMÜNSTER erzählte mir einmal folgende Geschichte, und er sagte noch dazu „Sowas gehört doch festgehalten“. Dies ist nun Deine hohe Aufgabe: Seine Mutter sei Nazi gewesen, der Vater nicht. Die Mutter hätte einen Privaten Gemüsegarten gehabt, der Vater hätte sich dafür nie interessiert. Dann kam der Krieg und auch Jugoslawien wurde besetzt. Und da kamen dann von dort auch „Gefangene“ herauf nach KREMSMÜNSTER. Im Hofgarten des Stiftes wurde ein „Gewisser Serbe“ tätig und die Mutter des obgenannten Dudelsackspielers borgte sich diesen – gestützt auf ihre Parteimitgliedschaft - dann und wann für „Niedere Arbeiten“ im Privaten Gemüsegarten aus. Sie gab ihm – denn er war ja immerhin ein armer Hund – immer korrekt zu essen und zu trinken. Im Grunde war sie ja „Katholikin“ geblieben! Da solltest Du BERNHARDs „Die Ursache“ irgendwie einbauen! 1945 kam es sodann noch vor Ankunft der US-Truppen zur Plünderung des Stiftes – Der Kremsmünsterer Mob war unterwegs, you know? Da wurde dies und das massenhaft gestohlen: Teppiche, Bilder etc. Im Stift brannte es sogar! Das Ende der Naziherrschaft bahnte sich langsam an… Die „Gemüsegarten-Besitzerin“ traute sich als Nazi gar nicht hinaus, legte sich mit ihrem Mann schon früh zu Bett. Und plötzlich pumperte(ich bitte Dich, diese alte, ländliche Form bei Deiner Arbeit direkt zu verwenden!) es an der unteren Tür des Hauses. Und wieder und wieder… „Jetzt holen’s auch dich“, soll der Ehemann, also der Anti-Nazi, im Bette liegend mit grobschlächtiger Stimme gesagt haben. „Recht so!“, soll er noch hinzugefügt haben. Das „Pumpern“ hörte nicht auf, und so ging sie hinunter und öffnete angstvoll(!) die Tür: Da stand nun dieser Serbe mit einem kleinen Fass besten Weines und sagte: „Nimm‘; Du Gute Frau“. Gestohlen hatte er diesen erlesenen Tropfen im Kontext der ALLGEMEINEN PLÜNDERUNG aus dem Stiftskeller, von wo damals noch mehr weggekommen ist. Ich bestehe darauf, dass Du die Form „Nimm‘; Du Gute Frau“ wörtlich übernimmst, denn das wird für den Epilog wichtig: Nach dem Krieg erhielt die Frau dann einmal einen in höchst SCHLECHTEM DEUTSCH gehaltenen Brief aus BELGRAD, aus dem hervorging, dass „Dieser Serbe“ nun bei der „Polizei in Beograd“ sei, und sie nun bei sich haben wolle: Der Tito hätte ihm als Kriegsopfer einen guten Job mit bester Bezahlung und eine GROSSARTIGE WOHNUNG MIT BESTEM AUSBLICK IN BEOGRAD gegeben. Sie solle doch ihren Mann verlassen, und einfach nach BELGRAD kommen! Der Brief wurde – so der berühmte Dudelsackspieler – nie beantwortet und die Mutter blieb zuhause und starb ebendort. Es liegt an Dir, hier noch den NÖTIGEN DRAMATURGISCHEN SCHWUNG hineinzubringen! Mach‘ es so, dass es diesen Leuten in LINZ eben passt! Ich glaube fest, dass das geht! Wenn Du das nicht willst, dann noch – wie angekündigt - eine Alternative: Ad 2: An der A1 gibt es vielerlei „Autobahn-Kneipen“. Ich vergleiche diese als direkter Anwohner der A1 mit „Hafen-Kneipen“. Du weißt schon, das Muster – Die „HOHE SEE DER AUTOBAHN“ und die „WILDHEIT DER SEELEUTE“! Die Eingeborenen, d.h. v.a. diejenigen, die an der A1 leben, gehen dort auch gern hin, kann man dort doch viele „Interessante Menschen“ treffen. Spätnachts kam es dann einmal vor, dass dort eine völlig besoffene und noch dazu „ewig arbeitslose Eingeborene“ von einem ebenfalls besoffenen Wildfremden – überhaupt waren alle total besoffen – am Barhocker unter allgemeinem Applaus(!) kurz begattet wurde. Sie wurde schwanger, trug das Kind aus und nannte es sodann schlicht „JOSEF“. Doch bald wurde daraus ein „EWIGER SEPPERL“, denn das Kind war – obwohl ansonsten hochbegabt und förderungswürdig(= amtlich klar festgestellt!) - schwerst sprach-behindert. Es war schon ihr dritter Sohn(!), der unter zweifelhaften Umständen(mehr weiß ich nicht!) zustandegekommen war – Alle behindert! Doch während eines Grillfestes deutete sie besoffen auf den SEPPERL, und sagte, dass der „AM MEISTEN BRINGE“ – Sie stellte hier auf die „HÖHE DER STAATLICHEN UNTERSTÜTZUNG“ ab. Das war so ein „BÜRGERMEISTER-GEBURTSTAG-DORF-GRILLFEST AN DER A1“, wo auch andere, höhergestellte Leute zugegen waren. Und eben auch „DAS VOLK“ – Was wäre denn DAS ALLES ohne „DAS VOLK“?! Und der pensionierte DIREKTOR DER HAUPTSCHULE flüsterte mir BEIM BIER angesichts ihrer Aussage mit nüchternem Blick zu: „Auf lange Sicht wird ihre Rechnung sicherlich nicht aufgehen“. Ich blickte in seine gealterten, umrunzelten, blauen Augen und auf seinen blonden „68er-Zopf“, den er seit 1968(!) nie abgelegt hatte. Darauf war er immer hochstolz. Ein hoch-intellektueller Mann – Oder?! Auch hier läge es an Dir, der Sache den nötigen „DRAMATURGISCHEN SCHWUNG“ zu verleihen! Interessant finde ich, dass der SEPPERL sagen kann, er sei „in aller Öffentlichkeit“ gezeugt worden. Die Zeugungs-Umstände sind ja auch immer so ein interessanter Punkt. Auch JESUS hatte da so seine Story. Ich aber bin ganz normal im stillen Kämmerlein gezeugt worden – Fast schade! Wäre ja spannend, wenn man etwa sagen könnte: „Ich bin am Mount Everest gezeugt worden“ oder so… Naja, ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen! Ich bin sicher, dass Du letzten Endes einen GUTEN HEIMATGESCHICHTLICHEN BEITRAG für die Linzer zustandebringen wirst! Mit Besten Grüßen, Dein Elobert S.
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