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AUFGEDECKTES MORDKOMPLOTT IN OBERÖSTERREICH:

Journalistische Skizze nach dem polizeilichen End-Bericht.

 

Der Beschuldigte WALDINGER hat am 15. d.M. zugegeben, dass er seinen Nachbarn, Herrn Odilo PRATSDORFER, am 06. Juli d.J. ganz gezielt ermordet hat und er sich schon länger mit diesem Gedanken(ca. 3 Jahre) getragen hat.

Der Grund bestand darin, dass dessen Hund regelmäßig die Notdurft in dessen Garten verrichtete und der Besitzer PRATSDORFER nichts tat, um dem entgegenzuwirken. Vielmehr hätte sich dieser jedesmal darüber gefreut und als er von WALDINGER zur Rede gestellt wurde, jedesmal hämisch gegrinst. Das habe WALDINGER irgendwann nicht mehr ausgehalten und hatte er sich einen perfiden Mordplan ausgedacht.

Wie der obduzierende Arzt in seinem Bericht festhielt, war der Hinterkopf des Mordopfers durchlöchert(ca. 7 x 7cm großes Loch) und im Kopf befand sich ein Speckknödel mit einem Durchmesser von ca. 5cm. Wie die Nachforschungen ergaben, war dieser von der Firma DACHSHUBER in EBERSCHWANG produziert worden. Dieser Sachverhalt gab lange Zeit Rätsel auf. Der Tod dürfte am 06. Juli d.J. um ca. 07:00 Uhr eingetreten sein, die Leiche wurde erst ca. 12 Stunden später gefunden. PRATSDORFER lebte nämlich allein.

Nun hat WALDINGER Einblick in seinen Mordplan gegeben. Vorausschicken muss man, dass der Angeklagte Liebhaber alter Kriminalromane ist. Ausgehend vom Faktum, dass ein Eiszapfen die günstigste Mordwaffe sei, da dieser schmelze, ohne Spuren und damit also einen SACHBEWEIS zu hinterlassen, fasste WALDINGER folgenden Plan und traf folgende Vorbereitungen:

Er baute – offiziell zur Verjagung und Beschießung von Spatzen – eine Spezial-Schleuder von hohem Zug und exakter Treffsicherheit. Dieses Gerät konnte bereits sichergestellt werden und beweist eindrücklich die HOHE KRIMINELLE ENERGIE, von welcher WALDINGERS Plan begleitet war.

Mittels dieser Schleuder wollte er Herrn PRATSDORFER schon immer erschießen und wählte als Geschoss schließlich einen eingefrorenen Specknödel der Firma DACHSHUBER(Eberschwang)(s.o.).

Der Plan war, dem Opfer an günstiger Stelle und zu günstiger Uhrzeit aufzulauern, das Geschoss abzufeuern und möglichst den Kopf des Opfers zu durchschießen. Um dies zu erreichen, hatte WALDINGER nach eigener Aussage im nahegelegenen „Hinterleithner Wald“ Probeschüsse auf Wassermelonen abgegeben. Danach richtete er die Ausschuß-Geschwindigkeit seines Gerätes aus.

Der Knödel – so der Plan WALDINGERS – würde also den Kopf des Opfers durchdringen und sodann irgendwo in dessen Garten zu Boden fallen. Der Hund PRATSDORFERS – so WALDINGER – würde irgendwann herankommen und den aufgetauten (oder halbaufgetauten) Speckknödel, und damit das eigentliche CORPUS DELICTI, auffressen.

Wie wir wissen, ging WALDINGERS Plan nicht auf:

Der Speckknödel blieb im Kopf des Opfers stecken und taute dort relativ schnell(Körperrestwärme) auf. Der Tod dürfte sofort eingetreten sein.

Der Beschuldigte sitzt bereits in Haft.

Mitwisser der Tat waren die Ehefrau des WALDINGER(geb. KREMSNER) und deren Bruder Franz.

 

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