[ HOME ]        [ ZURÜCK ]
   
   
 

  „IESUS AMICUS“

Skizze für einen vorläufigen End-Bericht zum gleichnamigen Fragment(= AX521/IJ8a) des Pt. Nikolaus „Cola“ Geisselprächtinger(1921-1971) von Sauboden(Zemlica)(= Akt Dio.D.Grad XXX/11/Jo)(Dr. theol. Aarleitner)

 

„Man fürchte den Herrn“!

(Papst Benedikt XVII.)

 

Hochverehrter Herr Exzelllenz!

Carissime!

Wie fernmündlich verabredet, sende ich Dir nun – in relativ grober, unvollständiger Form – meine Skizze zum „Vorläufigen Endbericht“ betreffend das Fragment „IESUS AMICUS“ des Pt. Nikolaus Geisselprächtinger(1921-1971) von Sauboden(heute Teil der Gemeinde Zemlica, Ostriki Dun.).

Geisselprächtinger ist – so in einer Quelle – Nachfahr‘ des französischen Colonels Francois Dolonga de Fatur, dem Enkel des berühmten Generals Emile Delataurie. Es ist hinreichend überliefert, dass beide früh dem Alkohol verfielen.  

Dolonga wurde im Jahre 1809 bei Sarnovec von einheimischen  Bauern nach der Verproviantierung der Truppe und der Einnahme des Nachtmahls gemeuchelt, hatte aber zuvor noch Geschlechtsverkehr mit einer Magd, die von ihm schwanger wurde. Dieses Kind – dessen eigentlicher Vater wohl „König Alkohol“ hieß - war männlich und der Urgroßvater Geisselprächtingers.

Insofern stammt er also von einem „Königssohn“ ab. Solche „Königssöhne“ gibt es aber viele, auch „Königs-Töchter“. Wer weiß, wo wir heute bevölkerungsmäßig stünden, wäre der Alkohol nicht erfunden worden. Und mit Recht erweisen wir diesem bei jeder Katholischen Messe größte Ehre!

Geboren wurde Geisselprächtinger 1921 in Sipotok(Ostriki Gor.) als Sohn eines Uhrmachers, nahm dann am „Unternehmen Barbarossa“ teil, geriet in russische Gefangenschaft, wo er von der ANTIFA zuerst gründlich ausgebildet wurde, bevor er dann selber zu dozieren begann.

Nach seiner relativ früh erfolgten Freilassung trat er dem Benediktinerorden bei, nahm den Namen „Nikolaus“ an und ging zur weiteren Ausbildung nach Rom, wo er schließlich von den Mitbrüdern und dem Volk „Coly“, vor allem aber „Cola“ genannt wurde, beides von „Nikolaus“ bzw. „Niccolo“ abgeleitet.

Auch der üble Kommunist „Nikolaus Laurenzius“ – welcher im 14. Jahrhundert in Rom frech gegen die Obrigkeit aufgestanden war, um ein „Italienisch-kommunistisches Paradies“ zu begründen - wurde im Volk „Cola di Rienzo“ genannt.

In Rom lebte Geisselprächtinger in erster Linie von Gurken, Melonen und Wasser, wofür er von seinen dortigen Lehrern immer wieder gerügt wurde. In Sauboden dann ernährte er sich – so eine archivalische Notiz - irgendwann nur noch von Grammel-Sterz, Grammelschmalz-Broten, Wachholder-Schnaps, Bier und Weißwein. Fleisch aß er kaum.

Nach Sauboden in Ostriki Dun. kam er 1951, also nach dem Römischen Studium. Dort fiel er sofort aufgrund seiner Predigten auf, welche – so eine archivalische Notiz – immer den Sinn hatten, die Arbeiter des nahegelegenen Bergwerks(Kommunisten) dort abzuholen, wo sie standen. So war seine Kirche sonntags immer voll.

Seine Werke dieser Zeit waren:

„Der Feigenbaum-Vorfall – Vorzeichen des Holocaust“?(Monographie 1960)

„Die dunkle Seite Jesu – Sein Terroranschlag im Jerusalemer Tempel“.(Monographie)

„Die Zerstörung des Feigenbaumes durch Jesus. Geistige Grundlage des Holocaust“? In: Crux 77 (1967), S. 77 ff.(= Kurze Zusammenfassung der Monographie von 1960)

„Jesus und Che – Gewalt gegen Personen und Sachen“. In: Vox in Rana 66 (1968), S. 33 ff.

„Jesus, ein Ur-Marx“? In: RW-Revue 1970, S. 33 ff.

Geisselprächtinger starb 1971 unter natürlich rätselhaften Umständen, bis heute steht natürlich nicht offiziell fest, ob er sich selber von dieser Brücke über das weite Tal des Anis(Höhe bis zum Talboden ca. 100m) stürzte, oder aber hinuntergeworfen wurde. Abschiedsbrief wurde jedenfalls keiner gefunden. Damals kam dieser „Cola von Sauboden“ jedenfalls ins Gerede, sowohl beim Volk, als auch im Apparat.

Unbekannt war bis vor kurzer Zeit, dass er irgendwann den Plan gefasst hatte, ein „Großes Buch über den christlichen Glauben“ zu schreiben. Im Jahr seines Todes war alles noch unvollendet, das Material wurde aber unlängst – wie wir wissen – von Frau Pfarrersköchin Elfriede Asinger im Zuge von Entrümpelungs-Arbeiten entdeckt und an uns übergeben.

Dieses Werk sollte den Haupttitel „IESUS AMICUS“ tragen, und ganz in Opposition zum einflussreichen Werk „IESUS DOMINUS“ des Kardinals Oatobold stehen.

Hinsichtlich des Untertitels existiert nur eine Vielzahl von „Arbeits-Titeln“, deren wichtigste hier nun genannt werden sollen:

„Menschenliebe als Erleuchtung“.

„Die Liebe als Atombombe“.(vom Autor unterstrichen)

„Schlichtheit als ewiges Erleuchtungsmoment“.

„Die Fleischwerdung des Absoluten“.

„Die Liebe als Waffe“.

„Die Liebe als geistig-emotionale Artillerie gegen das Böse“.(vom Autor mit Fragezeichen versehen)

„Hiroshima der Liebe“.

„Sturmangriff der Liebe“.

„Kampfschrift gegen die falsche Erleuchtung“.

„Antithese zum Illuminaten- und Freimaurertum“.

Interessant ist, dass unser Cola offenbar Zugänge zum Orient hatte, vielleicht auch noch von Sauboden aus. Denn er gelangte ganz offensichtlich in den Besitz des „KYNOKEPHALOS-EVANGELIUMS“, oder zumindest in den Besitz eines Fragmentes desselben. Leider wurde dieses Material im Pfarrhaus trotz vehementer Suche nicht aufgefunden.

„Leider“ sage ich deshalb, weil es ja generell als verschollen gilt und wir kaum etwas über diese Quelle wissen.

Auch ist es aber möglich, dass Geisselprächtinger – einen Selbstmord bereits planend, dem Wahnsinn also bereits nahestehend – ganze Passagen selber erfand und dann verwertete. Letzten Endes wissen wir gar nicht sicher, dass dieses Evangelium je existierte.

Gehen wir von den Fragmenten der Geisselprächtingerschen Arbeit aus, so ist das EVANGELIUM DES KYNOKEPHALOS in folgende Abschnitte gegliedert:

1) Zeugung und Geburt Jesu.

2) Die Flegeljahre.

3) Jesus, Fresser und Säufer.

4) Jesus und seine Frauen.

5) Die Kreuzigung.

6) Erleuchtung durch Jesus.

„Susis Flegeltum“ –

So wurde auch das erste, vorwiegend in Stichworten überlieferte Kapitel von „IESUS AMICUS“ betitelt. Dazu muss man wissen, dass Geisselprächtinger unseren Herrn Jesus - zur Unterstreichung seiner These, dass er „Freund“(Amicus) sei – oftmals mit einem Kosenamen versah: So wie Franziskus/Franz, Josef/Joschi/Sepp/Pepi oder etwa Jakob/Koberl. Und Geisselprächtinger machte somit aus „Jesus“ Susi/Suzy bzw. Susl. Daneben finden sich im genannten Kapitel aber auch paraphrasierende Zitate aus KYNOKEPHALOS. Geisselprächtinger:

„Susi fand – wie klar überliefert ist - Gefallen darin, das Abwaschwasser in der Küche seines Elternhauses kurzzeitig in Urin zu verwandeln, nur um Mutter Maria zu erschrecken“.

Oder:

„Bibi, der brave Kater des Hauses Joseph, hatte eine dicke Ratte erlegt und schickte sich an, diese zu vertilgen. Im selben Moment, als er lustvoll in diese schöne Beute hineinbiss, verwandelte Susl diese in einen Stein und der Kater verlor dabei gleich drei Zähne. Ein vierter fiel ihm dann später noch unter größten Schmerzen aus“.

Oder:

„Einst ließ Susi den Nachttopf der Eltern aufsteigen, wie einen Ballon. Sein Stiefvater Joseph ermahnte ihn sofort, das sein zu lassen, und so klatschte der Bub zweimal kurz in die Hände und der Nachttopf fiel samt Inhalt zu Boden“.

Jesus habe sich – so unser Cola – offenbar nie ganz von diesem tückischen Flegeltum entfernt:

So sei Lazarus nur dadurch „wieder zum Leben erweckt“(eig. „wieder zum Leben bewegt“, wie Geisselprächtinger anmerkt) worden, weil ihm Maria Magdalena auf Befehl Jesu „oben ohne“ entgegentrat. Da begann Lazarus schon zu blinzeln. Und als er dann noch in Aussicht stellte, sie würde in der Folge auch ihren Rock hochziehen, und sie hätte drunter kein Höschen an, da öffnete Lazarus plötzlich die Augen ganz - unter dem Gelächter der Anwesenden!

Auch habe Jesus einmal einem Huhn befohlen, sich selbst zu rupfen, auszunehmen, zu würzen und aufs Feuer zu legen, sodass er – Jesus – sodann zugreifen könne, ohne sich zuvor die Hände besudelt zu haben. Das arme Tier muss dabei ganz furchtbar gelitten haben.

Ein anderes Kapitel nannte Geisselprächtinger „Der letzte Ritt nach Jerusalem“ und in Klammer gesetzt „Susis Bart“. Fast unleserlich wurde dazu noch bemerkt „Als TV-Doku anbieten? Aber nicht vor Mai 72“! Doch zum genannten Zeitpunkt war er bekanntlich längst tot.

In diesem Kapitel stellt unser Cola die Hypothese auf, dass sich Jesus – ganz im Sinne des „Hellenismus“ – schon immer rasiert habe, sich dann aber plötzlich nicht mehr rasierte, weil er mit Bart nach Jesusalem einreiten wollte, ganz in der alten jüdischen Tradition, welche besagt, dass der kommende Messias bärtig sein werde.

Die Pharisäer seien schon nach 3 Tagen schockiert gewesen, und sahen das Unheil kommen. Und provokant habe Jesus immer wieder den Fortschritt seines Bartes öffentlich hergezeigt. Und die Pharisäer seien darüber verzweifelt und hätten den Bart Jesu nicht nur wachsen gesehen, sondern hätten dieses Wachstum auch auf ganz eigenartige Weise gehört, auch in ihren Träumen. Ihre Furcht, ihr Hass sei von Woche zu Woche mitgewachsen.

Schon bei MATTHÄUS steht geschrieben, dass Jesus „Fresser und Säufer“ gewesen, zumindest deshalb ins Gerede gekommen sei. Diesen Aspekt nahm offenbar auch KYNOKEPHALOS auf und malte ihn geradezu farbig aus, wie wir den Geisselprächtingerschen Studien wohl entnehmen können.

So hätte Jesus immer bis zum absoluten Zenit getrunken, ganz im Gegensatz zu den Regeln des griechischen Symposiums, welchem er und seine Jünger sich an und für sich verpflichtet fühlten. „Susi trank wie Alexander: Aus einem 5-Liter-Krug, und zwar ungemischten Wein(s. bei KYNOKEPHALOS)“, wie Geisselprächtinger festhielt. Man habe beim Umtrunk auch Geflügel verzehrt, und zwar keine Hennen, sondern Hähne, weil deren Fleisch „sauberer“ sei, als das der Hennen. Jesus soll immer gleich drei Hähne auf einmal vertilgt haben.

Nach KYNOKEPHALOS besaß das „Sauf- und Fresslied Jesu“ folgenden Text(Übersetzung von Geisselprächtinger, sogar in Reimform):

„DER WEIN, DER WEIN/

DER MUSS GESOFFEN SEIN/

HAB‘ ICH KEINEN TRUNK/

SO HAB‘ ICH INNERLICH NUR STUNK/

DER GEBRATEN‘ HAHN, DER MUSS VERZEHRET WERDEN/

ANSONSTEN IN UNS KEINE KRÄFTE SIND AUF ERDEN/

WIR TRINKEN WEIN, WIE DER VATER IN DEN HIMMELN/

UND LASSEN UNS VOM SUFF NICHT SO LEICHT ABWIMMELN/

UND LASSET UNS DOCH ALLE FRÖHLICH SEIN/

DENN AUS WASSER MACH‘ ICH EDLEN WEIN/

AUCH DEM VOLK DAS EDLE HERRENGETRÄNK/

OHNE STREIT UND OHNE GEZÄNK‘/

Und dann als Zusatz noch zum Thema „Susl und die Frauen“:

DIE MÄDCHEN, DIE MÄDCHEN/

LIEB UND SCHÖN SOLLN‘ SIE SEIN/

LASSET TRINKEN AUCH SIE DEN EDLEN WEIN/

HAB‘ ICH NACH DEM MAHL IM BETT KEIN MÄDEL/

IST FÜR MICH DAS LEBEN NICHT SO EDEL.

Die Melodie des Liedes ist – sofern es wirklich jemals existiert hat - nicht auf uns gekommen. Vielleicht handelte es sich hier um eine Art Sprechgesang. Die Verwendung von Instrumenten ist ebenfalls nicht überliefert.

Hervorstechend ist jedenfalls, dass Jesus hier den Begriff „Vater in den Himmeln“ gebrauchte, was ja auch – wie ein Fachexperte unlängst festgehalten hat – im Ur-Pater Noster so gewesen sein soll. Gott käme also in den „verschiedenen Himmeln“ der Weltreligionen vor, egal ob in dieser oder jener Gestalt. Hätten die Rinder also einen obersten Gott, so besäße dieser mit Sicherheit Hörner, bemerkte Geisselprächtinger unter Berufung auf Xenophanes, den großen Relativisten.

Im obigen Zitat sticht ferner der Bezug Jesu zur Weiblichkeit hervor: Er war also – so KYNOKEPHALOS – nicht nur in abstrakter, sondern in sehr konkreter Form der Liebe verpflichtet. Besonders Maria Magdalena soll er sehr geliebt haben, doch als Prostituierte gestattete sie sich und ihm grenzenlose Freiheiten, so bei KYNOKEPHALOS nach Geisselprächtinger. Sie soll aber seine Hauptfrau gewesen sein und er habe sie stets mit „Mein Herztier“ angesprochen, wie Geisselprächtinger – KYNOKEPHALOS paraphrasierend – bemerkt.

Auch das „Kater-Lied Jesu“(Reim unvollkommen!) soll überliefert sein. Dort heißt es(nach KYNOKEPHALOS):

OH SONNENAUFGANG/

DU FALSCHER ZIPFEL DES GESCHEHENS/

DER HIMMEL BLAU, SO WIE ICH NOCH IMMER/

ENTFERNT 1000 KILOMETER(nach alter Lesart „777 Kilometer“)/

UND ICH AM ERDBODEN UND SIECH‘/

UND ICH BIN ERWACHT UND STEH‘ NUN HIER/

UND WILL TRINKEN NUN EINEN LITER BIER/

DIE ZEIT MEINES ERWACHENS UNGEWISS, NICHT KLAR ZU SAGEN/

KLARHEIT DANN VIELLEICHT IN EIN PAAR TAGEN/

MAN HAT SICH VERSÜNDIGT GEGEN DEN EIG’NEN LEIB/

ZU DEM MAN AUS TODESANGST IMMER SAGT „OH BLEIB‘, OH BLEIB“/

ICH KANN NICHT GENUG VOM LEBEN KRIEGEN/

WERD‘ DOCH BALD DURCH DIE LUFT ICH FLIEGEN/

VON VATER UND MENSCH VORHERGESAGT/

GRAD‘ DESHALB MICH KEIN SCHLECHT‘ GEWISSEN PLAGT/

PROST!

Man erkennt hier und vielleicht auch schon im zuvor zitierten Text bereits deutlich die Todesahnung Jesu und es wird gezeigt, wie er damit umgeht. So zumindest Geisselprächtinger. Und Jesus werde hier als Mensch, Leidensgenosse und Freund wahrnehmbar.

Jesus sei – so Geisselprächtinger – durch seinen Lebenswandel schließlich derart dick geworden, dass der Esel, auf dem er nach Jesusalem hineinritt, einen Wirbel-Schaden davontrug und bis zu seiner Notschlachtung höllische Schmerzen erleiden musste.

Bei der Kreuzigung musste Jesus nur einen Balken bis zur Richtstätte tragen, und Geisselprächtinger berief sich hier auf das Drehbuch von Zeffirelli. Doch diese Aufgabe habe er spielend gemeistert. Obwohl seine Hände an diesem bereits angenagelt worden waren(= Unterschied zu Zeffirellis Darstellung!).

Aber nicht einmal 33 römische Soldaten konnten den adipösen Jesus sodann auf den senkrechten Balken hochziehen, was ja von KYNOKEPHALOS als „Wunder“ interpretiert wurde. Ferner der Umstand, dass keine Verstärkung herbeigeholt werden konnte.

Ferner wurde es als „Wunder“ interpretiert, dass der römische Zenturio sich ganz streng an die Vorschriften hielt, und somit auf den Vorschlag, Jesus einfach den Schädel einzuhauen, wenn schon keine Kreuzigung stattfinden könne, nicht einging. Denn das eine wäre „Mord“, das andere „Hinrichtung“, und man dürfe beides nicht vermischen.

Weiters wurde der Umstand, dass die Gefängnisse damals überfüllt gewesen seien, als Wunder gedeutet, denn der Zenturio soll zu Jesus gesagt haben:

„Geh‘ heim. Morgen komme ich mit 77 Soldaten. Um 3 Uhr meldest du dich dann aus freien Stücken bei mir. Dann gehen wir’s an, dann führen wir’s durch. Ich vertraue auf dein Wort. Du bist Ehrenmann, ich bin Ehrenmann“(Geisselprächtinger, wohl nach KYNOKEPHALOS).

So zog man ihm die Nägel aus den Händen und befreite ihn somit. Jesus machte angesichts dessen – so Geisselprächtinger – keinen seiner üblichen, blöden Witze und ging zu Maria Magdalena, welche seine Wunden versorgte. Weit, weit weg solle er gehen, riet sie ihm. Noch kommende Nacht solle er zur Küste aufbrechen, ein Schiff besteigen, und weit, weit wegfahren. Möglichst nach Indien, denn als Prostituierte kannte sie Geschäftsleute von dort und fand, dass die so nett seien. Jedenfalls würden sie immerzu grinsen. Doch Jesus brach nicht auf, sondern schlief tief und fest ein, und ward nicht aufzuerwecken, so Geisselprächtinger.

Als er am nächsten Morgen erwachte, stand ein Mann namens Samuel vor ihm, der sich gerade einen falschen Bart ins Gesicht hängte. Maria Magdalena hätte – so Geisselprächtinger – zu ihm gesagt, dass er statt Jesus zur Richtstätte gehen solle, und ihm ja nichts passieren könne, da der korrekte Zenturio den Betrug sofort bemerken und ihn somit sofort wieder freilassen würde. Jesus aber würde dadurch Zeit gewinnen. Samuel, das war der Sohn jenes Gemischtwaren-Händlers, bei dem Maria Magdalena immer die Morgenbrötchen für ihre Kunden kaufte.

Doch der korrekte Zenturio stellte nur fest, dass da ein zu kreuzigender Messias stünde, der Bart sei das deutliche Zeichen. Auch nachdem sich Samuel den falschen Bart herunterriss, war er nicht beeindruckt und sagte nur: „Abwickeln, jetzt!“, wie Geisselprächtinger wohl aus KYNOKEPHALOS zitiert.

Jesus aber begab sich in der Tat via Massilia(!) nach Indien, wo er sodann in einer sehr friedlichen Region seinen Lebensabend als Tischler verbrachte. Auf die Frage, woher seine Wunden an den Händen stammen würden, antwortete er immer: „Arbeitsunfall“, und hatte damit – so Geisselprächtinger – wohl sogar recht. Nach KYNOKEPHALOS habe – so Geisselprächtinger – Jesus das Tischlerhandwerk überhaupt erst in Indien gelernt, nicht in seiner Heimat. Als „Jesus, der Tischler“ wurde er – so Geisselprächtinger – vom Volk sehr verehrt, soll 1000 Jahre alt geworden und heiliggesprochen worden sein. In der alten Heimat jedoch sei der katholische „Jesus-Kult“ immer mehr aufgeblüht.

KYNOKEPHALOS bzw. Geisselprächtinger rezipierten also offenbar letzten Endes die islamische Theorie, dass in Wahrheit eine Art Doppelgänger Jesu gekreuzigt worden sei, und haben sich damit also von unserem Glauben entschieden entfernt. Ich, Aarleitner, stelle nun fest: Das Volk darf von all‘ diesem Unsinn gar nichts erfahren. Mit Lust lese ich somit die Worte unseres Kardinals Oatobold in IESUS DOMINUS:

„Vor allem müssen wir in der Umsetzung unseres Plans um jeden Preis verhindern, dass das Volk sich bildet. Es fürchte vielmehr den Herrn! Auf welche Weise das Volk sich auch immer bildet, oder wer auf welche Weise auch immer das Volk auszubilden gedenkt, wir müssen beides verhindern. Das Volk muss objektiv wertlos sein, damit es für uns wertvoll sein kann“.

Geisselprächtinger – Das war doch schon immer so ein Liberalist bzw. Kommunist im Priestergewand, so eine durch und durch abzulehnende Kommunisten-Sau, die immerhin damals in Moskau gelernt und gelehrt hat. In der Tat ein übles Kommunisten-Schwein! Da werde ich zumindest bezüglich „De mortuis nihil nisi bene“ auf die Probe gestellt und falle durch!

Gut, dass diese DRECKIGE Kommunisten-Sau hin ist!

In Christo!

Dein

Dr. Aarleitner