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>> PRAG-PILSENER-PFERDEEISENBAHN.

 

Dieses Projekt wurde im Jahre 1827 konzessioniert, seine endgültige Durchführung scheiterte jedoch.

Das ursprüngliche Ziel bestand darin, das kohlen- und holzreiche Westböhmen an die Moldau(Prag) heranzuführen. Damit wären auch Budweis(Pferdeeisenbahn in Richtung Urfahr bei Linz i.Bau) und Hamburg(Moldau/Elbe via Melnik) erschlossen gewesen. Professor Franz Josef von Gerstner(1756-1832) - der geistige Vater des österreichischen Eisenbahnsystems - übte auch bei diesem Projekt die Funktion eines Konsulenten aus.

Die geplante Eisenbahn und ihr verkehrsmäßiger Kontext:

Copyright: Elmar Oberegger

Offenbar aufgrund von Konflikten innerhalb der Baugesellschaft wurde das Projekt schließlich modifiziert und blieb schließlich 1831 in der Gegend des Schlosses Lana(Lány) im „Fürstenbergischen Wald“ stecken. Am Ende erwies sich die Bahn noch dazu als nicht betriebsfähig.

Erst um die Mitte der 1830er Jahre nahm sich Karl Egon Fürstenberg selbst der Sache an: Er ersteigerte dieses gestorbene Projekt und machte es in der Folge betriebsfähig. Ferner verlängerte er es bis zum Ufer der Klicava(ca. 5 km). In der Folge wurde diese Linie mit „Prag-Lanaer-Eisenbahn“ bezeichnet. Der ökonomische Nutzen blieb allerdings aus.

Verlauf der Prag-Lanaer-Pferdeeisenbahn:

Copyright: Elmar Oberegger

Unter der Ägide der Fürstenbergschen „Buschtehrader Eisenbahngesellschaft“ wurde diese Linie schließlich offiziell in eine Lokomotiv-Bahn umgewandelt. In diesem Zusammenhang kam es zu einer größeren Linien-Verschwenkung und ferner zur Auflassung des Teilstücks „Raum Lana-Klicava“(1882).

Die heutige Hauptbahn-Verbindung Prag-Pilsen verläuft südlich dieser alten Trasse, nämlich via Beroun.

 

Quelle:

OBEREGGER Elmar: Die österreichischen Pferde-Eisenbahnen. -Sattledt 2007(Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 1).

 

Copyright: Elmar Oberegger 2008.