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>> RADKERSBURGER-BAHN.

 

Die normalspurige und nicht elektrifizierte Lokalbahn von Spielfeld-Strass nach Bad Radkersburg(ca. 30 km) wurde im Jahre 1884 der k.k.priv. Südbahngesellschaft konzessioniert. Dies war die 54. Konzession seit Erlaß des österr. Lokalbahngesetzes von 1880. Im Juli 1885 wurde die Linie eröffnet. Sie stellte -de jure betrachtet- die „Erste Lokalbahn der Steiermark“ dar.

1890 wurde die südliche Verlängerungsstrecke(ca. 25 km) Radkersburg-Luttenberg(Ljutomer) dem Verkehr übergeben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Bahn Spielfeld-Ljutomer geteilt, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie sogar zwischen Radkersburg und Ober Radkersburg(G. Radgona) per Streckenabtrag unterbrochen. Über eine Wiederherstellung wird seit Jahren diskutiert.

Das Problem des Verlaufs:

Copyright: Elmar Oberegger

G.Radgona-Ljutomer nur noch Güterverkehr.

Der heute weltberühmte Kurort Bad Radkersburg(„Bad“ seit 1976!) ging aus einer Mitte des 12. Jahrhunderts errichteten Festung hervor, welche v.a. den Mur-Wasserweg sichern sollte. Zahlreiche Privilegien sicherten den wirtschaftlichen Aufstieg.

1874 hatte es so ausgesehen, als ob Radkersburg Teil einer Grossen Transitverbindung werden würde: Die Rede ist vom Projekt Wien-Sarajevo-Saloniki. Davon hätte auch die Luttenberger Gegend profitiert. Doch diese Saloniki-Bahn wurde nie umgesetzt. Radkersburg blieb über lange Jahre am Rande.

Erst durch die eisenbahnmäßige Erschließung der Südbahn(s.o.) wurden Radkersburg und Luttenberg an das europäische Netz angebunden. Nun war der Weg nach Wien, nach Triest, Zagreb und auch jener nach Saloniki frei.

 

Quellen:

KLEIN Armin: 125 Jahre Radkersburger-Bahn. –Erfurt 2010.

OBEREGGER Elmar: Der „Große Aufbruch“ in die Ägäis. Das gescheiterte Eisenbahnprojekt Wien-Sarajevo-Saloniki (1874-1914). –Sattledt 2009.

 

Copyright: Elmar Oberegger 2010.