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VI: ZUR AUSBAU-GESCHICHTE.

Die ursprünglich durchgängig eingleisige Linie Linz-Selzthal entstand einerseits durch den hauptbahnmäßigen Umbau der „Kremstal-Lokalbahn“(Linz-Klaus) und andererseits durch den Neubau der Strecke Klaus-Selzthal. Doch dieser Umbau zwischen Linz und Klaus wurde zum größten Teil nur halbherzig durchgeführt, weshalb viele unnötige Kurven erhalten blieben.

Dazu kommt, daß der Tunnel durch den Bosruck im Unterschied zu den übrigen bis 1906/09 errichteten Alpen-Tunnels(Tauern, Karawanken, Kobla) nur eingleisig angelegt wurde. Dies deshalb, weil zur Abwicklung des Verkehrs im Bereich (Böhmen-)Donau-Selzthal bereits die Rudolfsbahn(St.Valentin-Kleinreifling-Selzthal) zur Verfügung stand. Diese Route bildet also gemeinsam mit der Pyhrnbahn eine Partnerschaft, welche erst dann aufgelöst werden kann, wenn die Linie Linz-Selzthal durchgängig zweigleisig ausgebaut ist. Erst dann wird die Rudolfsbahn überflüssig sein. Da ein entsprechender Plan allerdings noch nicht existiert, ist damit zu rechnen, daß der heutige Zustand noch jahrzehntelang vorherrschen wird.

Als erster großer Ausbauschritt ist ohne Zweifel die doppelgleisige Ausgestaltung des Bereiches Linz Hbf.-Nettingsdorf(bis 1988) zu betrachten. In den Jahrzehnten davor waren eher kleinere Detail-Korrekturen vorgenommen worden, welche die Strecke auf die vollständige Elektrifizierung vorbereiten sollten. 1989 wurde bei Sautern nach einer Entgleisung die „Linienverbesserung 7/8“ durchgeführt.

Der Ausbau der Pyhrnbahn kam jedoch erst in den 1990er Jahren in Schwung. Im Jahr 1990 fuhr der damalige ÖBB-Generaldirektor Dr. Heinrich Übleis die Strecke ab und erstellte eine lange Mängelliste. Diese diente schließlich als Vorlage für die Erstellung eines Ausbauplanes. Im Jahr 1992 brachte die „ÖBB-Generaldirektion für Produktion und Fahrplan“ schließlich eine Bestellung hinsichtlich Kapazitäts- und Geschwindigkeitserhöhung auf der Pyhrnbahn ein.

Bis 1993 wurde die „Linienverbesserung 9/10“(Sautern) vollendet. Die Geschwindigkeit konnte von 70 auf 100 km/h erhöht werden. Ferner wurde der Unterbau für ein zweites Gleis hergestellt. Dieses wurde erst 2007 gelegt.

Trasse bei Sautern bis 2007:

Copyright: Elmar Oberegger

Im Jahr 1996 wurde die „Linienverbesserung 4/5“(Krift) fertiggestellt. Die Geschwindigkeit konnte auf 140 km/h angehoben werden. Darüberhinaus wurde ein zweites Gleis errichtet.

Ausbau in Krift:

Copyright: Elmar Oberegger

Im Jahr 1999 wurde die Errichtung einer Neubaustrecke zwischen Krift und Wartberg a.d. Krems begonnen, welche mittlerweile dem Verkehr übergeben werden konnte.

Plakat zur Aufklärung der Bevölkerung

Copyright: Elmar Oberegger

Ausgesteckte Neubautrasse

Copyright: Elmar Oberegger

So soll es bald aussehen: Alte (links) und neue Trasse (rechts)

Copyright: Elmar Oberegger

Es geht los

Copyright: Elmar Oberegger

Bauarbeiten bei Diepersdorf

Copyright: Elmar Oberegger

Neue (links) und alte (rechts) Trasse

Copyright: Elmar Oberegger

Einschnitt bei Wartberg an der Krems

Copyright: Elmar Oberegger

Bauarbeiten im Bahnhofsbereich von Wartberg an der Krems

Copyright: Elmar Oberegger

Ab 2004 kam es zur Umsetzung der "Umfahrung Schlierbach". Im Zuge dessen wurde die bestehende Trasse nach Westen verschwenkt. Der Bahnhof von Schlierbach wurde aufgelassen und durch eine Haltestelle an der neuen Trasse ersetzt. Seit September 2007 wird dieser Neubauabschnitt befahren.

Plakat zur Information der Bevölkerung am Bahnhof Schlierbach:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Bauarbeiten westlich des Bahnhofes:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Aufschüttungsarbeiten für die neue Trasse:

Bei Sautern.

Copyright: Elmar Oberegger

 

Zwischen Schlierbach und Kirchdorf a.d. Krems.

Copyright: Elmar Oberegger

 

Vor Kirchdorf a.d. Krems.

Copyright: Elmar Oberegger

 

Schlierbach: Eine neue ÖBB-Haltestelle entsteht (13.9.2006).

Copyright: Elmar Oberegger

 

Ausgedient: Der Bahnhof Schlierbach nach dem Ausbau.

 

Copyright: Elmar Oberegger

 

Im Oktober 2007 wurde die Linienverschwenkung "Wartberg-Nußbach" in Angriff genommen, deren Umsetzung bis 2010 dauerte.

Arbeiten bei Wartberg a.d. Krems (16. März 2008):

Copyright: Elmar Oberegger

 

Bei der Hst. Nußbach:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Blick aus der Gegend Sautern in Richtung Hst. Nußbach:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Die neue Haltestelle für Nußbach entsteht(24. Mai 2009):

Copyright: Elmar Oberegger

Seit Mitte September 09 ist sie in Betrieb.

 

Zwischen 2011 und 2012 wurde die alte Trattenbach-Brücke abgerissen und - aus allgemeinen Modernisierungsgründen - durch einen Neubau ersetzt. Gegen diese Maßnahme protestierte Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler(Spital am Pyhrn/Wien) mit einem Leserbrief. In der alten Anlage erkannte er zurecht ein "Juwel der Brückenbaukunst".

Die alte Brücke:

 

Sammlung Girtler

 

Das Baustellenplakat:

 

Copyright: Elmar Oberegger

 

An der Baustelle:

 

Copyright: Elmar Oberegger

 

Die neue Brücke:

 

Copyright: Elmar Oberegger

Girtler nach der Fertigstellung: "Echt scheißlicher Anblick!"

 

Der Umbau des Bahnhofes von Spital am Pyhrn wurde 2013 begonnen. Hierbei handelte es sich mehr um eine attraktivitätssteigernde als um eine kapazitätserweiternde Maßnahme. Vollendungstermin: Ende 2013.

Das Baustellenplakat:

 

Copyright: Elmar Oberegger

 

An der Baustelle:

 

Copyright: Elmar Oberegger

 

2013/14 wurden die Steyrbrücke und die Hinterstoderer Teichlbrücke mit großem Aufwand erneuert.

Arbeiten an der Steyrbrücke im Oktober 2013:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Im April 2014 wurden die Arbeiten für die Betriebsausweiche Linzerhaus in Angriff genommen.

Plakat zur Information der Bevölkerung:

Copyright: Elmar Oberegger

 

Nach der Vollendung wird es zu einer immensen Kapazitätserhöhung auf der Pyhrnbahn kommen. Der eingleisige Bosrucktunnel bleibt aber vor der Hand als "Nadelöhr" erhalten.

Baustelle "Betriebsausweiche Linzerhaus" im Oktober 2014:

 

Copyright: Elmar Oberegger

Im Juni 2016 begannen Sanierungsarbeiten im Bosrucktunnel, welche bis Dezember abgeschlossen sein sollten. Sein Zustand ist jedoch derart schlecht, dass diese voraussichtlich noch bis März 2017 andauern werden.

Der weitere Plan für den Ausbau der Pyhrnbahn sieht wie folgt aus:

1) Zweigleisiger Ausbau im Bereich Linz Hbf.-Schlierbach.

2) Zweigleisiger Ausbau im Bereich Micheldorf-Klaus.

3) Zweigleisiger Ausbau Hinterstoder-Pießling/Vorderstoder.

4) Erweiterung der Gleisanlagen aller Bahnhöfe.

5) Zweigleisiger Basistunnel durch den Bosruck.

 

 

Quellen:

GIRTLER Roland: Ein Juwel der Brückenbaukunst soll beseitigt werden – Die Brücke über den Trattenbach in Spital am Pyhrn. Leserbrief des Roland Girtler(Okt. 11) – Director’s Cut. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. -Internet 2011.

OBEREGGER Elmar: Geschichte der Pyhrnbahn (unv.Manuskript).

DERS.: Interview mit DI Werner Prem in der ÖBB-Direktion Linz(06-05-96).

 

Copyright: Elmar Oberegger 2014.